marian gunkel
privat
                                                

 
  [in English]

Eine Warnow-Tour im Vorfrühling


Facts

Zeit: 26.-27. März 1999
Strecke:
Bützow - Schwaan - Rostock (Mec-Pom)
Anreisemöglichkeiten: Bahnhöfe in Bützow, Schwaan, Rostock; per Auto über Schwerin, Wismar oder Güstrow
Besonderheiten: keine Schwierigkeiten, auch bei Hochwasser niedrige Fließgeschwindigkeit (~ 2-3 km/h), alle Bootstypen sind verwendbar. Die Warnow ist Trinkwasserschutzgebiet, es gibt also keine Motorboote!
Zeltmöglichkeiten: B 001 am Bützower See, B 003 kurz vor Schwaan, evtl. Bootshäuser der Rostocker Kanu-Clubs kurz vor der Schleuse Mühlendamm; viele inoffizielle Plätze links und rechts des Flusses.

Tour

Morgens schien die Sonne. Es versprach, warm zu werden.
Nachdem wir vormittags am Rostocker Bahnhof ankamen und unseren Zug gerade losfahren sahen :-(, fuhren wir eine Stunde später mit der Regionalbahn nach Bützow.
Bützow war überfüllt mit Autos, ist aber eigentlich ein nettes, verschlafenes Mecklenburger Städtchen. Fast in der Stadtmitte fanden wir auch nach einer halben Stunde Bootswanderung (zu Fuß) einen guten Einstieg an einem Wehr.

Meggie's Klepper Aerius II ließ sich nur langsam aufbauen (seeehr langsam, das erste Mal in diesem Jahr). Mein erster Versuch, Wasser zu holen, scheiterte an einem geizigen Eiscafé-Besitzer (wollte Geld für Leitungswasser!!), in einer Pizzeria bekam ich dann das Gewünschte. Inzwischen hatte sich der Himmel zugezogen und es tröpfelte dann und wann, blieb aber relativ warm.

Los! Leider hatten wir das Steuer vergessen und das Boot zog netterweise ständig nach links, die Warnow mäanderte auch gut: wir hatten also anschließend dicke Muskeln in den linken Armen :-)

Nach den ersten Anfangsschwierigkeiten kamen wir dann gut um die Kurven und schnell voran. Links und rechts der Warnow gibt es v.a. Sumpf, Wiesen, Laubwälder, alles war noch sehr grau, aber schön und einsam. Der Himmel war trübe, aber es blieb trocken und warm. Nach 4 Stunden hatten wir 22 km hinter uns und bauten das Lager auf moorigem Grund auf (Zeltunterlage vergessen, und das bei neuem Zelt!). Gerade als wir das Boot umgedreht hatten und der Kartoffel-Möhren-Lauch-Eintopf fertig war, fing es an zu regnen (Timing!).

Ich schlief wirklich gut in der Nacht, Meggie hatte trotz Fleeceinnenschlafsack und Fleeceklamotten ziemlich gefroren und war am Morgen sehr früh auf.

Am Himmel wechselte es wieder zwischen Sonne und Wolken und es war für mich so warm, das ich nur in einem dünnen Fleece paddelte. Meggie war es trotz Funktionsunterwäsche und Paddeljacke zu kalt. :-)
Die Landschaft wechselte immer wieder zwischen Wiesen und Wald, dann kam eine häßliche Autobahnbrücke (A20 im Bau) ins Bild. Zum Glück dauert es wohl noch, bis da Autos drüberfahren!! Unter der Brücke gab es nur einen 2m breiten Durchlaß, der sich aber ohne Probleme durchpaddeln läßt.
Auch die Bahnlinie Bützow - Rostock ist teilweise recht nahe an der Warnow, dies empfand ich aber nicht so störend wie die Autobahnbrücke.

Kurz vor Rostock erschwerte heftiger Gegenwind das Vorwärtskommen. Wir waren deshalb richtig überrascht, wie schnell wir trotzdem auf der langsam strömenden Warnow unterwegs waren. Nach 18 km kamen wir genau zur Schleusungszeit zur Rostocker Schleuse und waren nach weiteren 3 km bei heftigem Gegenwind auf der Unterwarnow am Seglerhafen. Dort bauten wir das Boot zusammen und marschierten zu Fuß bis zu Meggie (wohnt 15 Minuten vom Hafen entfernt).
Noch zwei leckere Café au lait im Momo, Meggies Lieblingscafé, dann waren wir geschafft zu Hause. Natürlich kam jetzt die Sonne raus und es war ziemlich warm (15°C, das wunderbare Osterhoch kam also zwei Tage zu spät nach Rostock).

Eine wirklich schöne Vorfrühlingstour!!

 

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    marian@faltboot.de, 26.01.2000